Erbbaurecht: Immobilienbesitz ohne Grundstückskauf

Das Erbbaurecht ist eine besondere Form des Immobilienbesitzes, bei der das Grundstück nicht gekauft, sondern gepachtet wird. Gerade in Regionen mit hohen Bodenpreisen kann diese Alternative interessant sein. Doch was genau ist das Erbbaurecht? Welche Vorteile und Risiken bringt es mit sich? Und worauf sollten Käufer und Investoren achten? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige zum Erbbaurecht.

Was ist das Erbbaurecht?

Das Erbbaurecht ermöglicht es, ein Gebäude auf einem Grundstück zu errichten oder zu besitzen, ohne Eigentümer des Grundstücks zu sein. Stattdessen wird das Grundstück langfristig – meist für 99 Jahre – gepachtet. Dafür zahlt der Erbbauberechtigte einen regelmäßigen Erbbauzins an den Grundstückseigentümer.

Wer vergibt Erbbaurechte?

  • Städte und Gemeinden zur Förderung bezahlbaren Wohnraums
  • Kirchen oder Stiftungen, die Grundstücke langfristig in ihrem Besitz halten möchten
  • Private Eigentümer, die ihr Land nicht verkaufen, aber eine regelmäßige Einnahmequelle schaffen möchten

Vorteile des Erbbaurechts

1. Geringere Anfangsinvestition

Da das Grundstück nicht gekauft wird, entfallen die hohen Kaufkosten für das Bauland.

2. Ersparnis bei der Finanzierung

Die Kreditaufnahme ist oft einfacher, da weniger Kapital benötigt wird.

3. Attraktiv für Familien und Investoren

Günstigerer Zugang zu Immobilien in begehrten Lagen.

Nachteile und Risiken des Erbbaurechts

1. Langfristige Zahlungsverpflichtung

Der Erbbauzins muss während der gesamten Laufzeit gezahlt werden und kann ansteigen.

2. Kein Grundstückseigentum

Nach Ablauf des Vertrags kann das Gebäude in den Besitz des Grundstückseigentümers übergehen.

3. Eingeschränkte Verkaufschancen

Immobilien auf Erbbaugrundstücken sind schwerer zu verkaufen, da Käufer die Restlaufzeit berücksichtigen müssen.

Worauf sollte man beim Erbbaurecht achten?

  • Laufzeit des Vertrags: Je kürzer die Restlaufzeit, desto schwerer die Finanzierung.
  • Höhe des Erbbauzinses: Üblich sind 3–5 % des Grundstückswerts pro Jahr.
  • Anpassungsklauseln: Wird der Erbbauzins regelmäßig erhöht?
  • Heimfallregelung: Was passiert nach Ablauf des Vertrags?

Fazit: Erbbaurecht als Alternative zum Grundstückskauf

Das Erbbaurecht kann eine günstige Möglichkeit sein, eine Immobilie zu besitzen, ohne ein Grundstück kaufen zu müssen. Allerdings sollten Käufer die langfristigen Verpflichtungen und Vertragsbedingungen genau prüfen.

Sie möchten eine Immobilie mit Erbbaurecht kaufen oder verkaufen? Die ImmobilienKanzlei berät Sie kompetent zu allen Fragen rund um das Erbbaurecht!

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