Honorar für Architekten und Ingenieure: Berechnung, Faktoren und Verhandlungsmöglichkeiten

Beim Bau oder der Sanierung einer Immobilie fallen nicht nur Material- und Arbeitskosten an, sondern auch Honorare für Architekten und Ingenieure. Doch wie wird das Honorar berechnet? Welche Faktoren spielen eine Rolle? Und welche Möglichkeiten gibt es, die Kosten zu beeinflussen? In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über Honorarregelungen und Vergütungsmodelle im Bauwesen.

1. Was ist ein Honorar im Bauwesen?

Das Honorar ist die Vergütung für die Planungs- und Überwachungsleistungen von Architekten und Ingenieuren. Es umfasst Tätigkeiten wie:

  • Entwurfs- und Genehmigungsplanung
  • Bauleitung und Überwachung
  • Technische Beratung und Projektsteuerung

In Deutschland basiert die Honorarermittlung traditionell auf der HOAI (Honorarordnung für Architekten und Ingenieure), die bestimmte Rahmenbedingungen für die Vergütung definiert.

2. Wie wird das Honorar berechnet?

Das Honorar kann auf verschiedene Weise berechnet werden:

a) Vergütung nach HOAI

Die HOAI bietet eine transparente Berechnungsmethode. Sie berücksichtigt:

  • Anrechenbare Baukosten (Baukosten ohne Grundstückskosten)
  • Honorarzonen (Komplexität des Projekts, Zonen I–V)
  • Leistungsphasen (Planung, Bauüberwachung etc.)

Beispielrechnung nach HOAI:

  • Baukosten: 500.000 €
  • Honorarzone III
  • Gesamthonorarsatz: 10 % → 50.000 €

b) Pauschalhonorar

Bei kleineren Projekten kann ein Festpreis vereinbart werden, um Planungssicherheit zu schaffen.

c) Stundenhonorar

Einzelne Beratungs- oder Zusatzleistungen können auf Stundenbasis abgerechnet werden. Übliche Stundensätze:

  • Architekten: 100–150 €/Stunde
  • Ingenieure: 80–130 €/Stunde

3. Faktoren, die das Honorar beeinflussen

  • Projektgröße & Baukosten: Höhere Baukosten führen zu höheren Honoraren.
  • Komplexität: Schwierigere Projekte erfordern mehr Planungsaufwand.
  • Regionale Unterschiede: In Ballungsräumen sind Honorare oft höher.
  • Zusatzleistungen: Energieberatung oder Innenraumgestaltung erhöhen das Honorar.

4. Verhandlungsmöglichkeiten beim Honorar

  • HOAI als Richtwert nutzen: Seit 2021 sind Honorarsätze nicht mehr verpflichtend, sondern verhandelbar.
  • Leistungsumfang klar definieren: Unnötige Zusatzleistungen vermeiden.
  • Mehrere Angebote einholen: Architekten und Ingenieure vergleichen.

5. Fazit: Transparente Honorarvereinbarung schützt vor Überraschungen

Das Honorar ist ein wichtiger Kostenfaktor in der Bauplanung. Eine klare Vereinbarung sorgt für Transparenz und verhindert unerwartete Mehrkosten. Wer sich frühzeitig informiert, kann Kosten optimieren und eine faire Vergütung für Architekten und Ingenieure sicherstellen.

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