Die Sachwertfaktoren sind ein zentraler Bestandteil der Immobilienbewertung und dienen dazu, den tatsächlichen Marktwert einer Immobilie realistisch anzupassen. Sie werden insbesondere im Sachwertverfahren genutzt, um den berechneten Bau- und Bodenwert an den aktuellen Marktpreis anzupassen. Doch wie funktionieren Sachwertfaktoren? Woher stammen sie? Und warum sind sie für Immobilienkäufer und -verkäufer so wichtig? In diesem Artikel erfahren Sie alles über Sachwertfaktoren in der Immobilienbewertung.
1. Was sind Sachwertfaktoren?
Ein Sachwertfaktor ist eine multiplikative Anpassungsgröße, mit der der berechnete Sachwert einer Immobilie an die Marktsituation angepasst wird. Da das Sachwertverfahren nur auf Baukosten und Bodenwert basiert, aber nicht direkt Angebot und Nachfrage berücksichtigt, sorgt der Sachwertfaktor für eine marktgerechte Wertermittlung.
📌 Berechnung:
✔ Sachwertfaktor über 1 = Marktwert liegt über dem berechneten Sachwert ✔ Sachwertfaktor unter 1 = Marktwert liegt unter dem berechneten Sachwert
2. Wann werden Sachwertfaktoren angewendet?
Das Sachwertverfahren kommt hauptsächlich bei folgenden Immobilienarten zum Einsatz:
✔ Einfamilienhäuser und Doppelhaushälften ✔ Eigengenutzte Immobilien (keine Kapitalanlagen) ✔ Sonderimmobilien mit wenigen Vergleichsobjekten
3. Welche Faktoren beeinflussen den Sachwertfaktor?
Der Sachwertfaktor wird durch verschiedene Markt- und Objektmerkmale bestimmt:
Faktor | Einfluss auf den Sachwertfaktor |
---|---|
Lage der Immobilie | Beliebte Standorte = höherer Faktor |
Marktentwicklung | Hohe Nachfrage = steigender Faktor |
Bauqualität & Zustand | Modernisierte Objekte = höherer Faktor |
Nutzung & Nachfrage | Geringe Nachfrage = niedriger Faktor |
Regionale Unterschiede | Stadt vs. Land = große Unterschiede |
4. Woher stammen Sachwertfaktoren?
Die Gutachterausschüsse veröffentlichen regelmäßig Sachwertfaktoren für verschiedene Immobilienarten. Diese basieren auf realen Kaufpreisen und werden durch statistische Auswertungen ermittelt.
📌 Quellen für Sachwertfaktoren:
- Gutachterausschüsse der Bundesländer
- Immobiliengutachter und Sachverständige
- Banken und Finanzämter
- Statistische Marktanalysen
5. Beispiel: Berechnung des Marktwerts mit Sachwertfaktor
Ein Einfamilienhaus hat nach dem Sachwertverfahren folgenden Wert:
- Bodenwert: 150.000 €
- Gebäudesachwert: 300.000 €
- Gesamtsachwert: 450.000 €
- Sachwertfaktor: 1,2 (laut Gutachterausschuss)
📌 Marktwert-Berechnung:
Der marktgerechte Wert der Immobilie beträgt somit 540.000 € statt der ursprünglichen 450.000 €.
6. Fazit: Sachwertfaktoren als Marktanpassung in der Immobilienbewertung
Die Sachwertfaktoren sind essenziell, um den berechneten Sachwert einer Immobilie realistisch an den Markt anzupassen. Ohne sie würde das Sachwertverfahren oft zu ungenauen Ergebnissen führen.
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