Wohnfläche: Definition, Berechnung und rechtliche Grundlagen

Die Wohnfläche ist eine der wichtigsten Kennzahlen einer Immobilie. Sie beeinflusst Kaufpreise, Mieten und Nebenkosten und ist entscheidend für die Immobilienbewertung. Doch wie wird die Wohnfläche korrekt berechnet? Welche gesetzlichen Vorgaben gibt es? Und welche Flächen zählen tatsächlich zur Wohnfläche? In diesem Artikel erfahren Sie alles rund um das Thema Wohnflächenberechnung.

1. Was ist die Wohnfläche?

Die Wohnfläche umfasst alle Flächen innerhalb einer Wohnung oder eines Hauses, die zu Wohnzwecken genutzt werden können. Dabei gibt es unterschiedliche Berechnungsmethoden, die sich auf das Endergebnis auswirken können.

📌 Wichtige Faktoren bei der Wohnflächenberechnung: ✔ Gesetzliche Vorgaben und Normen ✔ Anrechnung von Balkonen, Terrassen und Kellerflächen ✔ Besonderheiten bei Dachschrägen ✔ Unterschiede zwischen Miet- und Kaufobjekten

2. Welche Berechnungsmethoden gibt es?

Es gibt drei gängige Methoden zur Berechnung der Wohnfläche:

MethodeGeltungsbereich
Wohnflächenverordnung (WoFlV)Standard für Mietwohnungen und Neubauten
DIN 277Häufig bei Gewerbeimmobilien oder Kaufobjekten
II. BV (Zweite Berechnungsverordnung)Ältere Methode, teilweise noch bei Sozialwohnungen genutzt

3. Wohnflächenverordnung (WoFlV) – Die gängigste Methode

Die Wohnflächenverordnung (WoFlV) wird bei Mietwohnungen und den meisten Kaufobjekten angewendet. Sie legt fest, welche Flächen voll, anteilig oder gar nicht zur Wohnfläche zählen.

Voll anrechenbare Flächen:

  • Wohn- und Schlafzimmer
  • Küche und Badezimmer
  • Flure innerhalb der Wohnung

Teilweise anrechenbare Flächen:

  • Balkone, Loggien, Terrassen (25–50 % der Fläche)
  • Dachschrägen (nur der Bereich mit über 1 m Höhe zählt anteilig)
  • Wintergärten (abhängig von ihrer Beheizung)

Nicht anrechenbare Flächen:

  • Kellerräume
  • Heizungsräume
  • Garagen und Stellplätze

4. DIN 277 – Mehr Fläche durch eine andere Berechnung

Die DIN 277 wird häufig bei Gewerbeimmobilien oder beim Immobilienkauf angewendet, da sie mehr Flächen einbezieht.

📌 Unterschied zur WoFlV:

  • Alle Flächen werden vollständig erfasst (auch Keller, Abstellräume und Nebenflächen).
  • Führt oft zu einer größeren Wohnfläche als bei der Berechnung nach WoFlV.

5. Warum ist die korrekte Berechnung der Wohnfläche wichtig?

Mietrechtliche Relevanz: Fehlerhafte Wohnflächenangaben können zu Mietminderungen führen. ✔ Immobilienbewertung: Kaufpreis wird oft nach Quadratmeterpreis berechnet. ✔ Nebenkostenabrechnung: Viele Betriebskosten richten sich nach der Wohnfläche. ✔ Fördermittel & Kredite: Wohnflächenangaben sind bei Förderungen (z. B. KfW) entscheidend.

6. Häufige Fehler bei der Wohnflächenberechnung

Fehlende Anrechnung von Balkonen oder DachschrägenUnterschiedliche Berechnungsmethoden nicht beachtetKeller- oder Abstellräume fälschlicherweise mit einbezogenFalsche Quadratmeterangaben im Mietvertrag oder Exposé

7. Fazit: Wohnflächenberechnung genau prüfen

Die Wohnfläche ist eine zentrale Größe in der Immobilienbewertung und Mietrechtsfragen. Eine falsche Berechnung kann zu finanziellen Nachteilen führen. Deshalb lohnt es sich, die angewandte Berechnungsmethode genau zu prüfen.

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